Ein Studium und viele Nachtschichten
Bettina begann ihr neues Studium, arbeitete aber parallel trotzdem weiter – diesmal aber in der ambulanten Intensivpflege. In Vollzeit übernahm sie immer die Nachtschichten und kümmerte sich am Tag dann um ihr Studium. Schon bald wechselte sie dann zum HBS. „Hier hat man mir immer geholfen und mich unterstützt“, erzählt sie. Nach ihrem erfolgreichen Bachelorabschluss hatte die Intensivpflege beim HBS aber so einen guten Eindruck bei Bettina hinterlassen, dass sie sich dazu entschied, zu bleiben. Die studierte Sozialpädagogin konnte sich nicht vorstellen, einen anderen Beruf auszuüben: „Ich fühle mich beim HBS einfach zu wohl“, betont sie.
Pflege, wie sie sein sollte
Bettinas Erfahrungen bei anderen Pflegediensten waren eher durchwachsen. Über ihren ersten Intensivpflegedienst erzählt sie: „Man hat dort alles eingestellt, was zwei Beine hatte und dementsprechend war auch die Pflegequalität.“ Ein dreijähriges Examen war zwar Voraussetzung, aber Erfahrung in der Intensivpflege wurde nicht vorausgesetzt und auch den Basiskurs für außerklinische Intensiv- und Beatmungspflege musste sie selber zahlen. Beim HBS ist der Basiskurs ein fester Bestandteil der Einarbeitungszeit, er muss verpflichtend in den ersten Monaten absolviert werden. Trotz dieser Erfahrungen sagt Bettina auch: „Der Wechsel von Tourenpflege zu ambulanter Intensivpflege war wie Urlaub für mich!“ Bei 36 Klient*innen in der Tourenpflege rannte sie alleine von Tür zu Tür, konnte ihrem Anspruch an die Pflege gar nicht gerecht werden. Das ist jetzt anders. „Wir Pflegekräfte müssen das nicht tolerieren. Es wundert mich, dass nicht viel mehr Fachkräfte wechseln.“
Viel Zeit für Individualität & Fürsorge
Heute ist die ambulante Intensivpflege auch der einzige Bereich in der Pflege, in dem die examinierte Pflegefachkraft gerne arbeiten würde: „Man hat viel Zeit für die Klient*innen und in der Regel wird es selten stressig. Das Wichtigste ist einfach, dass man in Ruhe pflegen kann und nicht mit schlechtem Gewissen nach Hause gehen muss.“
Sowohl in den Wohngemeinschaften als auch in den 1:1-Versorgungen, in denen Bettina tätig war, hatte sie immer ausreichend Zeit für eine ausführliche Grund- und Behandlungspflege. Dabei kann sie auch die individuellen Wünsche und Bedürfnisse ihrer Klient*innen berücksichtigen. Außerdem schätzt Bettina es sehr, dass sie mit ihrer Pflegedienstleitung immer offen sprechen kann und auch beim Dienstplan immer Rücksicht genommen wird. Dieses Mitspracherecht sei in vielen Pflegeunternehmen nicht üblich.
10 Jahre WG Kerpen-Sindorf
Bettina kennt unsere Wohngemeinschaft für Intensivpflege in Kerpen-Sindorf quasi seit der ersten Stunde. Hier durfte sie mit ihren Kolleg*innen und Klient*innen viele schöne Stunden verbringen. „Wir hatten mal einen Klienten, der aus dem Wachkoma erwacht ist und inzwischen zuhause lebt.“ Aktuell versorgen sie und ihr Team hier mehrere Personen, die im Wachkoma liegen. „Deshalb ist es aktuell sehr ruhig bei uns“, erklärt sie. Dafür bleiben aber auch eben genug Zeit für Förderung, Therapien und eine fürsorgliche Grundpflege. „In einer Klinik würde das ganz anders aussehen.“ Mit Klient*innen, die etwas mobiler sind, standen in den letzten Jahren dann auch mal ganz außergewöhnliche Dinge auf dem Plan wie gemeinsame Kinobesuche oder andere Ausflüge.
Der perfekte Ort für die Pflege der eigenen Angehörigen
Unsere WG Kerpen-Sindorf ist ein toller Ort für die Pflege, das bestätigt auch Bettina: „Wenn ich Angehörige hätte, die gepflegt werden müssten, würde ich sie in einer dieser WGs unterbringen. Das sind Orte, an denen man noch gut versorgt wird“, meint Bettina. Unsere Klient*innen oder deren Angehörige können ihre Zimmer selbst mit gestalten. Persönliche Dekoration kann aufgestellt oder sogar die Wandfarbe darf bei Einzug ausgesucht werden. So fühlen sich alle Bewohner*innen auch wirklich wohl.
Wir bedanken uns bei Bettina für ihre lange Treue und die interessanten Einblicke in ihr Arbeitsleben. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre mit ihr und mit der WG Kerpen-Sindorf!